Ein Artikel über künstliche Intelligenz im Feuilleton der FAZ? Eher ein unterhaltsamer Ausflug in die verschiedensten Visionen (oder Apokalypsen) von Zukunft.
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/kuenstliche-intelligenz-wir-cyborgs-16316404.html
Was mich aber dennoch – oder dadurch gerade animiert - veranlasst, auf einige meines Erachtens grundsätzliche Fehler im Sprachgebrauch und damit häufig auch in der Betrachtung und Akzeptanz von computergestützten Systemen hinzuweisen.
Diese Anmerkungen werden im Rahmen eines Artikels veröffentlich, da sie als Post die maximal mögliche Anzahl von Zeichen überschreiten – sonst hätte es auch ein Post getan!
Der Begriff „Künstliche Intelligenz“ ist auch nach über 60 Jahren (wenn man mal die Dartmouth Conference von 1956 als Startpunkt dieser Begrifflichkeit nimmt) eine kontroverse Interpretation der Arbeitsweise algorithmenbasierter Systeme, der eher zur Überinterpretation und zu Fehleinschätzungen der Möglichkeiten sowie zu höchst zweifelhaften gesellschaftlichen und technischen Prognosen führt.
Wie schon in einem meinen früheren Kommentare erwähnt, findet man einen guten Fundus an realen Applikationen und Technologien hinter dem Begriff „Künstliche Intelligenz“ im „Periodensystem der Künstlichen Intelligenz“, zB vorgestellt auf dem Big Data Summit 2018 vom Bitkom von Stefan Holtel und Torsten Hartmann.
https://www.youtube.com/watch?v=N3E5L2aSZkM
Warum ist es mir wichtig, erneut auf die Technologien und die Applikationen hinter dem Schlagwort hinzuweisen? Weil es die Arbeit beim Einsatz von algorithmenbasierten Systemen - bei Data Analytics, beim Einsatz von Speech Recognition, Machine Learning, Deep Learning etc enorm erleichtern würde, nicht über eher Science-Fiction-hafte Begrifflichkeiten zu sprechen, sondern sich mit den realen Tools der Digitalen Transformation zu befassen.
Noch einmal zurück zum FAZ Artikel – unabhängig vom partiellen Einsatz neuraler Interfaces in speziellen Bereichen der Medizin, liegt das große Missverständnis in einer Idee wie zB die von Elon Musk in eben der Tatsache, algorithmenbasierten Computersystemen eine Intelligenz zuzusprechen, die dann auch noch mit der Intelligenz lebender, menschlicher Spezies kompatible wäre.
Im übrigen sehe ich auch den immer häufiger zitierte Turing Test als äußert diskutables Beweismittel für die Existenz einer „Künstlichen Intelligenz“.
Die Digitale Transformation und Algorithmen bieten exzellente Tools zur Lösung zahlreicher existierende Probleme und zum Aufbau neuer (Infra)Strukturen – mehr aber auch nicht. Wir sollten selbstbewusst genug sein, die neuen Technologien zu nutzen und nach unserem Bedarf zu gestalten, statt uns an Ihnen auszurichten.
Leider befindet sich der komplette Artikel der FAZ hinter der Paywall - vielleicht kann die FAZ diesen ja frei zugreifbar in Linkedin bereitstellen?!
Although already some months ago, driven by some very intensive recent conversations, I put some thoughts together on the ACM symposium “Being Human with Algorithms” in Heidelberg on September 20th and 21st, 2018.
From the originator’s webpage:
“To promote dialogue between algorithm creators – often computer scientists – and users, the German Chapter of the ACM created the Forum Being Human with Algorithms on the occasion of its 50th anniversary under the leadership of Marc-Oliver Pahl and Gerhard Schimpf.”
I had the pleasure to visit the symposium, not only getting a rare view on the haute volée of computer science represented by three Touring Award winners, but also getting an out of the box view on the development and impact of algorithms from various and sometimes oppositional angles. It was impressive to learn how many scientific and even artistic disciplines can and need to contribute to get a holistic approach on what today is mostly called (and hyped) as Artificial Intelligence. A lot of details can be found on the webpage linked above.
Why I am writing this short article?
Well, it is simply because these topics, even though to some degree very scientific, must find its way into our practical approaches to really understand the impact of algorithm driven solutions, be it Artificial Intelligence, Deep Learning, Automation or any other derivate, from a holistic view to make it work for humans in its best possible way.
The good thing is, that the idea of digging deeper is starting to get more and more relevant in a lot of discussions, which are very practical based, but now and then coming to some point, where questions around impact, security, reliability, needfulness and plausibility take more space. As soon as you get there, it is also getting clear, that discussing and understanding such more fundamental topics, is not only a fire chat activity for philosophers, but will imply concrete economic and organisational facts and positive impacts.
The discussion is immediately not only focused on a tool-based solution i.e. around applying a chat bot but is respecting what the algorithm (or even in this case the natural language processing algorithm) implies as input, processing, and output, putting much more than just a digital result on the table. For me this twist is a really great opportunity to support people and organizations in more than just applying a process methodology or an organizational assessment for digital business transformation readiness.
I truly believe we need much more discussions on the fundamentals of algorithm-based solutions to decide for the best economic solution as well as for the best solutions for the human beings on the front end and back end to these solutions. So, I am excited to see what’s coming up next from ACM and the team around Marc-Oliver Pahl and Gerhard Schimpf in 2019 and beyond, and I am also very optimistic, that I can use and utilize this kind of observation and approach more and more in my daily advice, consulting, and coaching work.
Fotos:
Florian Freundt/ GChACM/ mensch-sein-mit-algorithmen.org
Die Idee zu meiner Domain digitalsenior(.de) kam eigentlich ganz spontan und eher zufällig zustande. Auf der Münchener Konferenz " Die digitale Transformation erfolgreich gestalten Digital Work Design, Leadership and Organizations" unter der Leitung von Frau Professorin Isabell Welpe in 2016 habe ich mich selbst in einer Twitter Diskussion eher scherzhaft als Digital Senior bezeichnet. Daraufhin kamen ziemlich viele Kommentare mit dem Tenor: cooler Name! Also entschloss ich mich spontan, die entsprechenden Domains zu reservieren und für meinen Beratungsansatz zu nutzen.
Warum thematisiere ich das hier?
Es missfällt mir zusehends in der öffentlichen Diskussion, dass sich meine Generation - ich bin Jahrgang 1957 - außerordentlich häufig selbst als digital unmündig, unwissend und überfordert darstellt oder dargestellt wird. Das fängt in der Politik an und geht über Unternehmensstrukturen bis hin in die öffentliche Wahrnehmung quer durch alle Medien. Ich halte das für fatal und falsch!
Informatik kann in Deutschland seit Ende der 70er Jahre studiert werden; ich habe das im Wintersemester 1977/78 begonnen und mit verschiedenen Nebenfächern garniert in den 80ern abgeschlossen. Informatik ist nun mal ein ureigen „digitales“ Fach und legte und legt die Grundlagen für das Verständnis von Computertechnik, Algorithmen und Programmiertechniken. Somit sehe ich mich hier tatsächlich als Digital Native – wenn auch ein älterer Digital Native – eben ein Digital Senior.
Die technischen Entwicklungen haben mein „digitales“ Weltbild Stück für Stück erweitert und geprägt und zu einem durchaus komplexen Verständnis der Technologie, Anwendung und gesellschaftlichen Implikationen geführt. Zudem hatte ich die Möglichkeit, die verschiedenen Wellen der Digitalisierung hautnah zu erleben und somit einschätzen und bewerten zu können. Den Begriff der Digital Natives meist nur in Kombination mit Generation Y oder Millennials zu nutzen, impliziert dagegen, dass digitales Verständnis nur synchron mit dem Aufwachsen in digitalen Oberflächen und sozialen Netzwerken entsteht; und das ist eine viel zu kurzsichtige Definition.
Das Gute am „Digital Senior“ ist allerdings, dass es eigentlich kein Gespräch mit Kollegen und Kunden gibt, in denen nicht gefragt wird, wie ich zu dem Namen komme und somit habe ich dann immer die Gelegenheit, ein Plädoyer für meine Sicht der Dinge zu halten – und das ist meist auch ein guter Einstieg in fruchtbare Diskussionen, die nicht selten den „Hype“ aus einigen heute hochgehandelten digitalen Themen herausfiltern und eher den rationalen Kern betrachten lassen – doch das soll nicht Bestandteil dieses kurzen Statements sein.
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